Am vergangenen Montag durfte die Kreishandwerkerschaft Steinfurt Warendorf die Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Svenja Schulze (SPD) am Standort in Beckum begrüßen. Im Mittelpunkt des Besuchs stand das Pilotprojekt von KH, Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) und der GIZ, in welchem vier Jordanier in Deutschland eine Handwerksausbildung im Kreis Steinfurt absolvieren werden.

In dem mehr als zwei Stunden dauernden Besuch nahm sich Svenja Schulze die Zeit, sich ausführlich mit den Auszubildenden selbst, aber auch mit den Verantwortlichen in den Ausbildungsbetrieben auszutauschen.

 

„Ihr Besuch ist ein Zeichen der Wertschätzung unseres internationalen Engagements und für die Beteiligung an diesem Pilotprojekt“

  • Kreishandwerksmeister Heinz-Bernd Lohmann

 

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Heute beginnt für einen Großteil der bundesweit ca. 135.000 Auszubildenden im Handwerk der erste Ausbildungstag – so auch für vier junge Jordanier, die im Rahmen einer Ausbildungspartnerschaft zwischen ZDH, giz und der Kreishandwerkerschaft Steinfurt Warendorf nach Deutschland gekommen sind.

In der Einführungswoche unterstützte das Team der KH die Vier bei notwendigen Terminen, von Bürgeramt über die Wohnungseinrichtung bis hin zu Gesprächen mit der Krankenversicherung und der Anmeldungen von Strom, Internet und vielem mehr. Auch das Kennenlernen des örtlichen Nahverkehrs, der hiesigen Fahrradkultur und natürlich eine Besichtigung und erstes Kennenlernen der Ausbildungsbetriebe standen auf dem Programm. Mit viel Arbeit und Herzblut wurde den vier Azubis aus Jordanien so ein möglichst guter Start bereitet.

Wir wünschen Haneen, Malik, Laith und Mohammad viel Spaß und Erfolg auf dem Weg zum Gesellenbrief!

Am 3. und 4. Juni 2024 fand das SCIVET-Netzwerktreffen in Berlin statt, an dem sowohl der KH-Hauptgeschäftsführer Frank Tischner als auch die Leiterin der Abteilung Internationale Berufsbildung, Aika Drescher, teilnahmen.

Das Netzwerktreffen Handwerk international wird vom Handwerkscluster der Agentur für Wirtschaft und Entwicklung gemeinsam mit der SCIVET-Koordinierungsstelle im ZDH durchgeführt. In diesem Jahr waren sowohl Handwerksfachkräfte als auch an Vertreter*innen von Handwerksorganisationen zum regen Austausch über das Fokus-Thema internationale Berufsbildungs- und Entwicklungszusammenarbeit eingeladen.

In einer Podiumsdiskussion stelle Frank Tischner die neue Ausbildungspartnerschaft mit Jordanien vor. Zum 1. August werden fünf Jordanier eine Ausbildung bei Mitgliedsbetrieben der KH im Kreis Steinfurt beginnen. Tischner betonte die bürokratischen Hindernisse, die einem in den Weg gelegt werden. Bei der Kreishandwerkerschaft wird ein pragmatischer Weg gegangen, um eine Willkommenskultur aufzubauen und dann Mitte Juli unsere neuen Auszubildenden im Kreis begrüßen zu dürfen.

Insgesamt wurde sich an zwei Tagen vernetzt und dabei diskutiert, wie das Handwerk präsenter in der EZ/IBZ auftreten kann. Hierbei waren sich die beteiligten Handwerksorganisationen und Handwerker einig, dass das Handwerk eine gewichtige Rolle in der Entwicklungszusammenarbeit einnimmt und dies auch weiterhin durch Projekte gefördert werden muss.

Im Jahr 2023 hieß es für uns und unsere Partner in den verschiedenen Projekten: „Anpacken!“
Unsere Berufsbildungspartnerschaft mit AMER und dem IICM in Mosambik ging in ihre zweite Phase, während die BBP in Südafrika mit dem Motheo TVET College startete. Das Jahr 2024 wird nun im Zeichen der Umsetzung der in 2023 gestalteten Maßnahmen stehen.
Bereits im November war Frank Dorstel, KFZ-Meister und Serviceleiter im Autohaus Berkemeier, bei unserem Partnerinstitut IICM in Maputo, Mosambik im Experteneinsatz. Hierbei wurde u. A. ein Konzept zur Fortbildung von Berufsschullehrern entwickelt und ein Werkstatt-Checkup durchgeführt, in dem die Werkstatt-Organisation und -ausstattung analysiert und Verbesserungsvorschläge erarbeitet wurden.
Unser Berufsbildungspartner in Südafrika, das Motheo TVET College in Bloemfontein, wird in diesem Jahr primär die Vernetzung mit der Privatwirtschaft unter dem IRESA-Dach fokussieren. Auch hier sind bereits Expertenworkshops vor Ort geplant.
In Jordanien führten Frank Tischner und Jörg Kersten mit ihrem Experteneinsatz am Aqaba National Vocational Training Hub (ANVT) einen erfolgreichen Marketingworkshop durch. Für 2024 sind weitere Expertenworkshops für das Handwerk in Jordanien geplant.
Wir freuen uns auf ein produktives Jahr 2024 und auf erfolgreiche Projekte mit unseren Partnern und Kollegen!

Bildungsarbeit der Kreishandwerkerschaft Steinfurt Warendorf ist immer regional, aber auch immer wieder international.

Im Auftrag des Zentralverbandes Deutschen Handwerks (ZDH) und der Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) führt die Kreishandwerkerschaft Steinfurt Warendorf ein vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung finanziertes Projekt in Jordanien durch, das Beratungs- und Trainingsleistungen für bessere Beschäftigungsmöglichkeiten von Jugendlichen, jungen Erwachsenen und Frauen im Handwerk beinhaltet. Ein weiterer Fokus liegt auf der Konzeption einer Imagekampagne für das Handwerk in Jordanien. Derzeit sind KH-Hauptgeschäftsführer Frank Tischner und die Leiterin der Abteilung Bildung International Aika Drescher in Amman. Ihre Themen sind die zweite Phase der Imagekampagne für das jordanische Handwerk, die Gespräche mit der Politik, Besuche und Planung der Einsätze bei und mit den Partnerorganisationen und auch der Bereich der Etablierung der erneuerbaren Energien.

Als erstes stand der Besuch der Partnerorganisation Princess Taghrid Institute (PTI) an, wo bereits mehrere Trainingseinheiten im Bäckerhandwerk von engagierten Bäcker- und Konditormeistern aus unserer Region durchgeführt wurden und in Kürze wieder anstehen. Dort konnte Frank Tischner auch die großzügige Spende der Versicherungsmakleragentur DHG aus Emsdetten übergeben, die die Arbeit der Kreishandwerkerschaft unterstützen möchten und einen großen Koffer mit vielerlei Gerätschaften für die Bäcker-Ausbildung ausgestattet hatten. Anschließend fand bei der Partnerorganisation EFE (Education for Employment) ein Abstimmungsgespräch zur zweiten Phase der Imagekampagne statt. Online zugeschaltet waren die Kurzzeitexperten Jörg Kersten und Miriam Benassi, die bei der Entwicklung und Umsetzung der Kampagne, die in Kürze veröffentlicht wird, mitgewirkt haben.

Die Kreishandwerkerschaft stellte mehrere Expertinnen und Experten aus den Bereichen Handwerksmarketing, Social Media Management und strategische Öffentlichkeitsarbeit zur Verfügung, die die jordanischen Partner bei der Erstellung der Kampagne eng begleiteten. Zusammen mit der Organisation EFE Jordan (http://efejordan.org/) und einer jordanischen PR Agentur wurde die Kampagne geplant, Materialien entwickelt und Personal vor Ort geschult. Die Beratung erfolgte sowohl in Form von Einsätzen in Jordanien als auch – erst recht in Zeiten von Corona – über einen kontinuierlichen digitalen Austausch von Deutschland aus.  Das Projekt wird gefördert vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Die KH arbeitet vor Ort als Auftragnehmerin der Deutschen Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ).

Die Kampagne soll dabei helfen, die Wertschätzung für das Handwerk in Jordanien zu steigern und mehr junge Menschen, Eltern und Betriebe für handwerkliche Berufe zu begeistern. Ein zentrales Ziel ist dabei auch, einen Beitrag gegen die hohe Jugendarbeitslosigkeit in Jordanien zu leisten. Jordanien steht vor der Herausforderung, Millionen geflüchteter Menschen aus Syrien, Irak und den palästinensischen Gebieten in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Hier kann das Handwerk ein wichtiger Partner sein.

„Mit den jetzt vorliegenden Ergebnissen sind wir sehr zufrieden.“, sagt Frank Tischner, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Steinfurt-Warendorf. „Die deutsch-jordanische Zusammenarbeit hat sich in diesem Projekt wirklich bewährt, weil so die Kenntnisse der lokalen Begebenheiten in Jordanien und die langjährigen Erfahrungen der KH mit Öffentlichkeitsarbeit rund ums Handwerk optimal kombiniert werden konnten. Jan-Niclas Gesenhues, Leiter des Bereichs „Berufsbildung International“ der KH, ergänzt: „Neben den guten Materialien für die Kampagne konnten wir mit diesem Projekt auch ein weiteres Ziel erreichen, das in der Entwicklungszusammenarbeit einen hohen Wert hat: Die jordanischen Kolleginnen und Kollegen wurden konkret am praktischen Projekt geschult und haben so wichtige Erfahrungen für ihren weiteren beruflichen Weg gesammelt. “

Die Umsetzung der Imagekampagne genießt nicht nur höchste Priorität bei der GIZ in Jordanien sondern wird auch ausdrücklich vom jordanischen Arbeitsministerium unterstützt, wie Vertreter der Kreishandwerkerschaft mehrfach im direkten Gespräch mit dem Ministerium feststellen konnten. Vor dem Hintergrund der guten Ergebnisse ist geplant, dass die jordanische Handwerkskampagne in den kommenden Jahren fortgesetzt wird.